Cape Tribulation

23.07.16 Tag 94

Die Tage mit umfangreichem Komfort und klimatisierten Übernachtungsmöglichkeiten sollten sich Heute dem Ende zuneigen. Der Camper naht – würde Eddard Stark nun sagen!

Pünktlichst um halb 12 AM erreichten wir die Mietwagenstation und fanden, glücklicherweise, einen deutschsprachigen Servicemitarbeiter am Counter. Mit einem detaillierten Video wurden wir in die mystischen Fertigkeiten des Camperwartens eingewiesen. Nun sind wir stolze Besitzer eines Campers und sind positiv überrascht, was man für sein Geld bekommt. Aber wer weiß, wie oft wir in Australien liegen bleiben werden.

Mit Ben und Ramon fuhren wir zu einem örtlichen Gemüsemarkt und deckten uns mit den wichtigsten Nahrungsmitteln für die nächsten Tage ein. Am Wochenende findet in Cairns stehts ein großer Gemüsemarkt von örtlichen Bauern statt. Fanden wir sehr gut!

Australiens Landschaft wirkt stellenweise so unerschlossen, dass man meinen könnte der Kontinent wäre erst vor kurzem entdeckt worden. Die Straßen lassen sich gut befahren, auch wenn man tief im Dschungel fährt und gerade von kopulierenden Bisonratten oder sowas auf der Fahrbahn abgelenkt wird.
Die Straßenschilder warnen einen stets vor Dinosauriern, die die Straßen passieren können und so fällt es manchmal schwer flott unterwegs zu sein. Nicht, weil wir angst hätten einen Dino zu überfahren sondern weil wir unbedingt einen sehen möchten!
Ich bete zum heiligen Manitu, dass wir auf unserer Reise durch Australien den ein oder anderen Kasuare  (ich weiß, dass es kein Dinosaurier ist -aber sie sehen den Dinos verdammt ähnlich!) sehen werden.

Der heiße Asphalt führte uns in Richtung Port Douglas, wo wir an einem Aussichtspunkt ein sehr schönes Bild vorfanden.

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Einen Großteil der Fahrt hatten wir einen schönen Ausblick aufs Meer.

Weiter ging es zum Daintree River. Die Australische Bevölkerung hat es bis Heute noch nicht geschafft über einen furchtbar schmalen Fluss eine Brücke zu errichten. Daher fährt im Minuten Takt eine Mini-Fähre hin und her. Die Fähre zu nutzen kostete auch nur läppische 14$ pro Fahrt. Aber zum Glück hatten wir Ben und Ramon dabei. Die haben nämlich von einem Freund, den sie zufällig einen Tag vor unserer Abreise kennen lernten, eine Freikarte für die Fähre bekommen. Einfach so.
Dufte!
Leider wird es in Down under sehr früh dunkel. Ab sechs Uhr war es stock duster. Gerade als wir den Dschungel erreichten. Unsere Freunde setzten wir an der Lichtung zum Meer mitten im Dschungel ab. Ben fing an wie ein Vogel zu rufen und plötzlich kam dann „Dude“ vorbei und nahm sie mit zu sich nach Hause. Dort dürfen sie kostenlos schlafen wenn sie ihm dafür im Haushalt helfen. Dude trägt konsequent und jeden Tag Unterhosen – Ende! Mehr zieht sich Dude nicht an. Außer wenn es mal kühl ist. Dann zieht er sich eine Jacke über.
Da uns die Lichtung zwar gefiel – auch wenn wir dem Wasser wegen der Croks nicht zu nahe kommen dürfen – fuhren wir lieber ein Stück weiter um einen Stellplatz für unseren Camper zu finden. Wir brauchten nämlich dringend Strom für den Kühlschrank und eine Dusche.
Wir mussten nicht lange suchen und fanden einen geeigneten Stellplatz, der uns nur zu deutlich machte, dass Australien wirklich kein günstiges Späßchen wird. Aber dafür haben wir ja in Asien Millionen gespart. Passt schon!
Am Stellplatz gab es noch eine Küche, in der wir unser Essen zubereiteten. Endlich konnten wir nach so langer Zeit mal selbst kochen und es schmeckte hervorragend. Mein persönliches Highlight nach dem leckeren Hauptgang:
Ein Nutellabrot

Schließt ein mal die Augen und stellt euch vor, ihr habt drei Monate lang kein Nutellabrot gegessen und dann plötzlich findet ihr eine Familienpackung Nutella im Woolworth für nur 10$! Das ist doch wie ein Gewinn im Lotto.
Ich bin im Himmel!
Australien wird super!

 

24.07.16 Tag 95

Die erste Nacht im Camper war sehr gemütlich und erholsam. Wir müssen allerdings unseren Wach-Schlaf-Rythmus auf den Kopf stellen. Im nördlichen Teil Australiens wird es nämlich um 6 AM hell und um 6 PM ist es bereits tiefste Nacht.

So Gott will werden wir die nächsten Tage früher aufstehen. Ich halte dagegen!
Am Vortag verabredeten wir uns mit Ben und Ramon um heute den Coconut Beach zu besichtigen. Daher fuhren wir als erstes zum Dude um unsere Freunde abzuholen. Die waren gerade damit beschäftigt Holz für den Dude einzusammeln.

Der Coconut Beach war völlig frei von Touristen und so konnten wir ungestört die Landschaft erkunden.
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Die Bäume des Regenwalds wachsen bis ins Meer hinein. Die Bäume können das Salzwasser filtern. Das Salz wird dann über diese dünnen „Schnorchel“ abgebaut.
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Irgendwann sind wir dann noch in den Regenwald hinein gewandert.
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Unterwegs hörten wir es plötzlich rascheln und wie vom Blitz getroffen rannte plötzlich ein Varan den nächst besten Baum hinauf. Ich wusste gar nicht, dass die so gut klettern können.
Eine kleine Eidechse haben wir auch noch gesehen aber sonst passierte nichts spektakuläres.

Nach einer herzlichen Verabschiedung führte uns der Weg zunächst weiter Richtung Norden weil wir schließlich noch das Cape Tribulation sehen wollten.
Hier fanden wir wieder eine üppige Fauna vor.
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Nach einiger Zeit starteten wir unsere Tour Richtung Süden. Schließlich war unser eigentliches Ziel Sydney. Die Straßen im Dschungel sind ziemlich turbulent aber immer noch besser als in Bali! Manchmal kommt es aber vor, dass sich ein Stau im Dschungel entwickelt. Nämlich genau dann, wenn sich ein Cassowarry auf die Straßen wagt und sämtliche Touristen anhalten um es zu fotografieren. Diese Touristen….
Wir sind natürlich auch ausgestiegen und haben zum Glück noch ein solches Exemplar gesehen! Ich bin so froh darüber weil ich mir fest vorgenommen habe dieses Tier in Australien zu sehen. Jetzt fehlen nur noch Kängerus, Croks und Koalabären.
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Bevor wir Cape Tribulation verließen, haben wir uns noch ein mal zu einem Aussichtspunkt begeben um das ganze Gebiet auf uns wirken zu lassen.
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Hier kann man sehen, wie der Daintree River in das Meer mündet.

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Mit der Fähre ging es dann, günstiger als gedacht, Richtung Atherton. Mittlerweile war es schon sehr spät geworden und wir mussten einen Campingplatz finden. Zwischendurch haben wir wieder an besonders schönen Stellen halt gemacht um Panoramabilder zu machen.
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Übrigens ist der Linksverkehr super easy. Vor allem, da man hier nur selten anderen Autofahrern begegnet. Wenn man es mit deutschen Straßen vergleicht sind die australischen wie leer gefegt.