Penang

25.06.16 Tag 64

Unser erster Tag in Malaysia begann mit einer nicht enden wollenden Busfahrt. Mit einem Minivan fuhren wir in den frühen Morgenstunden Richtung Grenzübergang. Auf dem Weg zur Grenze begegneten uns ein paar Äffchen, Kühe , Hunde und Katzen auf der Straße.
Der Grenzübergang verlief relativ zügig, die Grenzbeamten waren, wie immer unfreundlich und der versprochene VIP Bus war letztlich doch nur ein Minivan. Manchmal würde ich diese Ticket Verkäufer gerne anzünden!
Immerhin haben wir jetzt neue Stempel und betraten, nach langer Zeit in Thaliand, endlich ein neues Land.

Die Infrastruktur ist der thailändischen sehr ähnlich. Auffallend ist, dass hier wieder sehr viele Kautschukplantagen und Palmplantagen anzufinden sind. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, dass Kautschuk scheinbar ein sehr wichtiger Rohstoff für viele Produkte ist.
Natürlich fällt auch sofort auf, dass Malaysia ein muslimisch geprägtes Land ist. Die Werbeplakate an den Straßen zeigen verhüllte Frauen. Die Anzahl von Moscheen nimmt schon im Süden Thailands stark zu und spätestens in Georgetown merkt man, dass der Islam den Alltag regelt. Denn schließlich ist Ramadan. Dazu später mehr.

Am späten Nachmittag kamen wir in Georgetown an. Eine riesige Großstadt breitete sich vor uns aus. Überall stapeln sich die Häuser in die Luft. Brücken, die bis zum Horizont reichen vernetzten auch den letzten Winkel mit der Großstadt. Vermutlich wurden wir in einem Inder Viertel raus gelassen, denn einfach jeder sah irgendwie indisch aus. Die Suche nach einem Hotel ging, wie immer, sehr einfach von statten. Wir begnügten uns mit der aller letzten Absteige. Dafür war das Zimmer klimatisiert.
Länger als einen Tag werden wir hier aber definitiv nicht verbringen.
Viel Zeit zum Ausruhen haben wir uns nicht gegönnt. Getreu dem Motto: Je weniger Zeit wir im Hotel verbringen, desto besser!
Der Versuch Geld zu wechseln scheiterte an den Wechselbuden. Denn die haben, bedingt durch Ramadan, sehr früh geschlossen. Sobald es dämmrig wird, ist es für die Ramadarianer nämlich Zeit sich den Bauch voll zu schlagen. Da wird die Arbeit schon mal liegen gelassen. Würde ich aber auch so machen, wenn ich… nein! Einfach nein!
Das Essen im Restaurant war scheiße und das Personal war irgendwann auch nicht mehr auffindbar, weil sie selbst etwas aßen.

Noch schnell im Supermarkt einen Eistee gekauft und schon ging es wieder Richtung Hotel. Unterwegs trafen wir einige Angestellte aus der Tauchschule aus Ko Phi Phi. Kann mir bitte jemand ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, die in einem anderen Land, in einer solch großen Stadt wieder zu treffen?
Der Aufenthalt in Malaysia war notwendig, weil ein neues Visum beantragt werden musste.
Und so verbrachten wir den Rest der Nacht mit Antoine (Franzose), Mark & David (Spanier), zwei Blondinen (Franzosen) und eine andere Blondine (Deutsch – aber das erfuhren wir leider ein bisschen zu spät!). Größtenteils wurde Englisch gesprochen, aber Davids Akzent ist so hart und leider mangelt es ihm oft an englischen Vokabeln. Es wurde überwiegend mit Händen kommuniziert, was die Unterhaltung oftmals unfreiwillig komischer machte, als sie ohnehin schon war. Wir erfuhren nämlich von David (ehemaliger Philosphie Student, der sich nach drei Jahren Studium die lebensrettende Frage stellte, warum er das eigentlich studiert und bereist seitdem die Welt), dass Tauchen eigentlich sehr einfach ist, er aber schon mehrere Male beinahe dabei umgekommen wäre. Einmal war plötzlich der Lufttank in 18 Meter Tiefe leer, dann war er so bekifft, dass er nicht mehr wusste wo oben und unten war und ein anderes Mal ist er viel zu schnell aufgetaucht.
Die Geschichten, in Verbindung mit Davids hartem Akzent, waren sehr lustig.

Lustiger Funfact: David erzählte, dass unser Tauchlehrer in Ko Phi Phi während der ganzen Zeit, die wir zusammen getaucht haben, voll drauf war.
Das erklärt im Nachhinein so einiges!
Zusammen gingen wir durch verwinkelte Gassen und fanden uns irgendwann in einer Tempelanlage wieder in der eine Tanzaufführung stattfand.


Im Anschluss fand noch eine Zauberaufführung statt. Der Zauberer wurde wahrscheinlich kurz vor der Aufführung krank und stattdessen trat für ihn der Hausmeister auf. Die Zaubertricks wurden so schlecht ausgeführt, dass am Ende keiner mehr klatschen konnte. Ich habe mich gefühlt als würde man mich zwingen das Super Talent zu schauen. Fremdschämfaktor: 948.238.776.432!
Danach besuchten wir noch einen Inder am Straßenrand und bestellten Brot mit höllisch scharfem Hühnchen. Den Katzen hat es geschmeckt. Günstig war es aber immerhin!

Spät in der Nacht buchten wir noch unser Ticket für die Weiterreise. Am 26.06.16 geht es weiter zu den Cameron Highlands.
Die Nacht in Georgetown war sehr lustig und wir haben viele nette Leute kennengelernt.