Los Angeles, Death Valley, Las Vegas

27.09.16 Tag 160

Den Großteil des Tages verbrachten wir am Flughafen und im Flugzeug.

In LA angekommen stellten wir fest, dass es gar nicht so heiß war, wie wir erst annahmen. Aber es ist immer noch heiß. Unser Hotel fanden wir auch auf anhieb. Von außen sah es aus wie ein heruntergekommenes Loch. Aber von innen sah es eigentlich ganz nett aus. Wir sind zufrieden.

28.09.16 Tag 161

Da wir unser Auto erst am 29.09 abholen werden, mussten wir uns diesen Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln herum plagen. Glücklicherweise fahren die Busse hier regelmäßiger.

Unser erstes Ziel war der Walk of Fame.

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Auf dem Walk of Fame laufen nur Verrückte rum, Stars und wir natürlich. Neben einem fettleibigen Spiderman und einer unvorteilhaft verkleideten Catwoman gab es auch noch einen Transformer in Vollmontur.

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So ganz nebenbei haben wir auch noch das berühmte Hollywood Zeichen gesehen.

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Und einen neuen Hut für Talina gefunden.

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Aber ansonsten ist LA nicht wirklich eine schöne Stadt. Auch der Sunset Blv. war nicht atemberaubend. Eher eine ganz normale Straße mit Werbeplakaten voll geklatscht. Hier und da standen auch noch überteuerte Boutiquen. Das elend auf den Straßen ist schon echt krass. Auffällig waren die vielen Penner, die sich am Straßenrand und unter der Brücke ihren Wohnort innehaben. Außerdem sind Teile der Stadt fast ausschließlich von Mexikanern bevölkert und andere Stadtteile nur von Schwarzen. Als ob jede „Rasse“ in ihrem vorgegebenen Stadteil leben müsste.

Und auch hier hat man das Gefühl, dass nur verrückte und Obdachlose mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

29.09.16 Tag 162

Man kann schonmal fest halten, dass heute ein beschissener Tag war.

Wir mussten das Hotel wechseln, weil wir nicht länger im letzten bleiben konnten. Das war eine Tortur. Kurz zusammengefasst: Wir mussten oft umsteigen, in der Hitze mit dem ganzen Gepäck rumlaufen und viel zu lange Bus fahren.

Das ganze hat mehr als zwei Stunden gedauert. Und wir mussten uns erstmal erholen, sodass wir uns entschieden, im Hotel zu bleiben bis drei Uhr. Denn das Auto sollten wir um fünf abholen können und die Fahrt zum Vermieter sollte auch ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen.

Wir haben ein Auto für einen Monat gemietet. Das sollte um die 1500 Euro kosten. Damit haben wir uns abgefunden. Doch dann kam es. Uns wurde gesagt, dass wir täglich 25 Dollar zahlen müssten, weil wir unter 25 sind. Das war ein ziemlicher Schock, weil ich nämlich beim Buchen genau auf das Fehlen dieser Gebühr geachtet habe. Da fühlt man sich wirklich verarscht und wieder einmal ziemlich verzweifelt und dem Ruin noch näher, weil das hieß, dass wir am Ende 2300 Euro für ein beschissenes Auto zahlen sollten. Dafür hätten wir ja schon eins kaufen können!

Wenigstens war unser Abendessen sehr lecker. Da es ja wesentlich günstiger ist, sich sein Essen am Straßenrand zu schießen, gab es heute sehr leckere Burritos.

Ich muss sagen, wir gingen ziemlich verzweifelt ins Bett, aber es muss ja weiter gehen.

Wenn man nochmal rekapituliert, was wir in den letzten Wochen für Verluste gemacht haben, war es ein sehr niederschmetternder Tag:

In Neuseeland wurden uns 1300 Euro für einen Unfallschaden abgezogen, den wir nicht verursacht haben. Das Geld haben wir natürlich noch nicht zurück bekommen. Ob das noch was wird, bleibt spannend.

Gestern musste ich durch eine Mail meiner Bank feststellen, dass mir über 600 Euro von meiner Kreditkarte geklaut wurden, von Dieben, die irgendwelche Daten ausgelesen haben. Auch da bleibt noch offen ob ich das Geld zurück bekomme.

Und heute sollten wir dann zusätzlich auch noch 750 Dollar ausgeben müssen, dass wir überhaupt mit dem Auto fahren dürfen.

Wir waren frustriert, hatten keinen Bock mehr und wollten am liebsten nach Hause kommen, aber das Auto stornieren wäre wohl auch nicht gegangen, ohne jede menge Geld zu verlieren. Und nach Hause kommen, ohne den schon gebuchten Rückflug verfallen zu lassen und einen neuen buchen zu müssen, wäre auch keine gute Alternative gewesen.

30.09.16 Tag 163

Los Angeles mit dem Auto zu erkunden ist offen gestanden genauso mühselig wie die Erkundung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der stockende Verkehr in der Stadt und rund um die Stadt ist äußerst zäh. Wir kamen dementsprechend langsam voran. Eine gute Neuigkeit ereilte uns direkt am Morgen! Die Internetseite, bei der wir das Auto für die USA buchten, schrieb uns, dass sie tatsächlich einen Fehler gemacht haben uns uns den zu viel gezahlten Betrag erstatten möchten.

Wir sind mal gespannt ob das tatsächlich passieren wird.

Unseren letzten Tag in LA verbrachten wir damit uns das Observatorium anzusehen.

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Von dort aus hatte man auch eine hervorragende Aussicht auf das Hollywood Zeichen.

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Außerdem hat Talina einen kleinen Kolibri gesichtet. Zumindest denken wir das es ein Kolibri war. Der Vogel war schon wirklich ziemlich klein.

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Und wir sahen eine schwarze Echse.

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Danach fuhren wir noch ein bisschen in Beverly Hills herum und stellten fest, dass es dort nicht ganz so heruntergekommen aussieht wie im Rest der Stadt.

Früh fuhren wir weiter Richtung Death Valley. Die Fahrt dorthin dauerte ungefähr 3 Stunden. Gegen Nachmittag erreichten wir auch schon das Todes Tal. Das Büro, in dem wir die Eintrittsgebühr für den Nationalpark entrichten sollten hatte trauriger weise schon zu und so mussten wir weiter – ohne zu bezahlen. Der Nationalpark erstreckt sich über eine gigantische Fläche, die man mit dem bloßen Auge, selbst vom höchsten Punkt des Nationalparks aus, nicht erfassen kann. Die Hitze ist so ganz nebenbei wirklich nicht zu ertragen.

Es ist so heiß wie in der Sauna und jeder Windhauch fühlt sich an als hätte jemand einen Aufguss gemacht und würde dir mit dem Handtuch die heiße Luft entgegen fächern. Die Höchsttemperaturen lagen heute bei knackigen 108 Fahrenheit.

Dafür bot sich uns aber eine einzigartige Landschaft dar.

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Wir kamen an einem Bereich vorbei, in dem es Sanddünen zu sehen gibt.

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Neben der Dünenlandschaft und dem spärlich bewachsenen Steppental findet man hier auch einen gewaltigen Krater (Ubehebe Krater) der erahnen lässt, was hier mal für ein Brocken gelandet ist.

In dessen Umgebung ist es farblich auch etwas bedeckter.

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Vielleicht war es ja auch ein UFO. Area 51 ist schließlich nicht weit entfernt.

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Am Rande des Kraters ist es so windig, dass man fast weg fliegt.

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Es war schon Abend als wir unser Hotel in der Nähe des Death Valleys erreichten. Das Hotelzimmer war ganz nett, auch wenn es äußerst aufdringlich nach Minze gestunken hat. Offenbar hat sich der Hotelbesitzer auf Jäger der dritten Art (nennt man so die Außerirdischen) spezialisiert, denn auf dem Hotelgelände standen überall Aliens. Alles andere als intergalaktisch gut war hingegen die Internetverbindung. Aber was soll man auch von einem Hotel erwarten, das mitten in der Wüste steht?

 

01.10.16 Tag 164

Unsere zweite Erkundungstour ins Death Valley startete sehr früh am morgen. Gestärkt durch ein extrem zuckerhaltiges Frühstück im Hotel fuhren wir zu der Nächstliegenden Geisterstadt Rhyolite.

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Hier erblühte einst eine große Stadt. Entstanden im Goldrausch und schlagartig zerfallen, als man feststellte, dass es dort nicht viel zu holen gibt.

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Geister haben wir allerdings nicht gesehen.

Danach ging es weiter zum Salt Creek. Ein ausgetrockneter Salzsee. Übrig ist nur noch ein Haufen Salz der bestimmt nicht zum Verzehr geeignet ist.

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Auf der Strecke zum nächsten Punkt haben wir natürlich auch noch viele Fotos gemacht.

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Danach wanderten wir ein wenig im golden Canyon. Weit schafften wir es aber nicht, weil es einfach viel zu heiß war.

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Mit dem Auto fuhren wir anschließend den Artists Drive entlang und konnten hier die bunte, steinige Landschaft des Death Valleys kennenlernen.

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Später wanderten wir noch zu einer natürlichen Brücke.

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Am Badwater angekommen, erreichten wir zwischenzeitlich die öchsttemperaturen von 109 Fahrenheit. Hier gab es sogar ein paar Bereiche in denen noch Wasser vorhanden ist. Aber die sollte man keinesfalls trinken. Ich glaube der Name des Sees lässt da nicht viel Raum für Spekulationen.

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Gegen Ende der Rundreise im Death Valley besuchten wir noch den Zabriskie Point und Dantes View.

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Dantes View ermöglichte uns einen grandiosen Überblick über einen großen Teil des Tals. Die einheimischen Hörnchen (keine Ahnung was das für Tiere waren – aber sie sind so winzig und putzig) haben den Aufenthalt vom Aussichtspunkt natürlich ein wenig in die Länge gezogen.

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Dann wurde es aber auch Zeit um endlich nach Las Vegas zu fahren.

Den Sündenpfuhl Amerikas erreichten wir gegen Abend. Perfekt für uns, da wir noch das Nachtleben erkunden wollten. Mit Burritos gestärkt, machten wir uns auch so schnell wie möglich auf den Las Vegas Boulevard (The Strip). Eines stellt man in Las Vegas ganz besonders schnell fest. Die Stadt ist geprägt von Extremen. Zwischen den pompösen Casinos

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und den fahrenden Nuttenwerbungen

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stehen hin und wieder ein paar christliche Extremisten auf dem Boulevard und plärren in ihr Megafon irgendwas von „Gott ist groß“ und „Sünde ist gleich Hölle“. Selbst die verwirrten Drogensüchtigen auf der Straße haben ein sozialeres Verhalten an den Tag gelegt als Prediger Meister Propper.

Man kann ja über Las Vegas schlechtes sagen was immer man möchte, aber es ist einfach eine wahnsinnig schöne Stadt – zumindest den Teil den wir gesehen haben.

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Die Casinos sind im Grunde alles in einem. Hotel, Casino, Einkaufszentrum und riesiges kostenloses (!) Parkhaus vereint in einem Gebäude. Manchmal findet man gar nicht mehr raus aus diesen Gebäudekomplexen. Auch wenn wir uns mitten in der Wüste befanden, war es in der Nacht äußerst angenehm. Nicht zu kalt und auch nicht zu heiß. Genau richtig um Abends ohne Jacke weg gehen zu können.

Vorm Bellagio Hotel finden alle paar Minuten eine Wassershow statt, die wir uns natürlich angesehen haben.

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Gespielt haben wir nicht. Aber auch nur weil die Spielautomaten so ähnlich auch in Deutschland zu sehen sind. An die Spieltische haben wir uns nicht heran getraut, weil meine Spielsucht uns nicht ruinieren sollte.

Außerdem wollten wir dafür keine Kohle aus dem Fenster schmeißen.

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Erst am Morgen sind wir wieder zurück zum Hotel gefahren. Der abschließbare Hotelparkplatz war leider schon voll und so mussten wir uns in den umliegenden Straßen nach einer Parkmöglichkeit umsehen. Talina hielt in einer Straße in der ganz viele Schwarze standen.

Ich glaube es war rassistisch von mir, dass ich hier nicht parken wollte.

02.10.16 Tag 165

Große Überraschung: Das Auto wurde nicht gestohlen!

Noch einmal fuhren wir über den Las Vegas Boulevard. Im Sonnenlicht wirkt die Stadt wieder ganz anders und ist trotzdem schön.

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Natürlich haben wir auch das Eingangsschild zu Las Vegas besucht.

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Aber das war es dann auch schon. Denn wir haben einen strengen Zeitplan für die U, S und A. Unser nächstes Ziel sollte heute Flagstaff werden. Von dort aus ist es nicht mehr allzu weit zum Grand Canyon. Wir verbrachten dementsprechend sehr viel Zeit im Auto. Zwar fahren wir mittlerweile schon eine ganze Weile in den USA aber es ist immer noch gewöhnungsbedürftig für uns auf der linken Seite das Lenkrad zu haben und auf der rechten Spur zu fahren.

Unsere Fahrt dauerte sogar, ungewollt, eine Stunde länger als eingeplant. Als wir nämlich Arizona erreichten, erreichten wir eine neue Zeitzone. Auf dem Hoover Dam (hier liegt die Grenze von Nevada zu Arizona) konnten wir zwischen den Zeitzonen hin und her springen.

Nebenbei war der Damm natürlich auch sehr imposant.

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In Arizona.

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In Nevada.

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Wir kamen auch noch am Lake Mead vorbei.

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Das Landschaftsbild ändert sich von Las Vegas bis nach Flagstaff sehr langsam und plötzlich fährt man über einen Hügel und befindet sich nicht mehr in der Wüste sondern fährt durch eine mit Wäldern überzogene Landschaft.