Hanoi

09.05.16 Tag 17

Der letzte Tag in China brach sehr früh für uns an.
Schließlich konnte die Operation „save Mr. T“nur gelingen, wenn wir rechtzeitig die Fähre erreichen würden.
Obwohl unsere Fähre ein wenig Verspätung hatte, kamen wir noch rechtzeitig am Treffpunkt an. Wir sind nun endlich wieder zu Dritt.

Danach ging es ganz entspannt weiter zum Flughafen. Wir sind gefühlt 2 Stunden mit der Bahn gefahren. Selbst im Flughafen wurden wir mit der Bahn zu unseren Gates gefahren. Ben sagte uns vor ein paar Tagen, dass der Flughafen groß sei, aber DAS haben wir wohl nicht so ganz erwartet.

Da wir viel zu früh am Flughafen ankamen, mussten wir ungefähr eine Stunde warten bis wir einchecken durften. Während wir warteten lernten wir eine nette Russin kennen. Mir fällt gerade auf, dass wir nie nach den Namen fragen… egal.

„Ah Germany! Today we celebrate the victory day in russia. The victory over fascism you know?“
Aber sonst haben wir die geschichtlichen Themen nicht weiter angeschnitten.

Sie war eine richtige Vagabundin. Mit der Gitarre im Schlepptau ist sie durch Asien gereist und hat sich mit Musik spielen das Geld für die Reise verdient.
Ganz so gut lief das Geschäft allerdings nicht. Na ja, weiter kommt man immer irgendwie.

Der Flug nach Hanoi war schnell überstanden und so kamen wir gegen Nachmittag im Death Valley Vietnams an.
Die Hitze empfand ich hingegen viel erträglicher als in Macau. Vielleicht haben wir uns mittlerweile an das Klima gewöhnt.

An der Gepäckausgabe habe ich Ausschau nach Deutschen und unserer russischen Freundin gehalten. Irgendwo sind immer Deutsche.
Direkt beim ersten Versuch hab ich auch ein deutsches Pärchen erwischt. Zu fünft haben wir uns ein Taxi geholt und sind ins Zentrum Hanois gefahren.

Damit wir den Taxifahrer bezahlen konnten mussten wir allerdings erst mal Millionäre werden.

Das geht in Vietnam ganz schnell:
Wir sind an den Bankschalter gegangen und haben eben mal so 4 Millionen Dong abgehoben. Dabei sind 4 Millionen Dong gerade einmal 160 EUR.

Schade!

 

Als wir ankamen hat mir unsere russische Freundin zugeflüstert, dass sie nicht genug Geld für das Taxi dabei habe.

Geschenkt.

 

Unser Hotel sieht wieder sehr gut aus. Zum Glück opfert das Hotel den Göttern Snickers und Bananen. Wer weiß was sonst passieren würde?

 

 

Ich muss an der Rezeption mal nachfragen was es damit auf sich hat.

Gegen Abend sind wir noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben uns was zu Essen genehmigt. Mein Resümee: Tintenfisch ist gar nicht mal so schlecht.

 

 

Ein weiterer Spaziergang in die Innenstadt lässt erkennen, dass alle Vietnamesen ein Moped besitzen. Verkehrsregeln hingegen sind hier absolut nicht existent.


Wenn man die Straße überqueren möchte, sollte man sehr langsam gehen (NIEMALS stehen bleiben) und den entgegenkommenden Mopedextremisten mit einem Clint Eastwood Blick tief in die Augen schauen – sie fahren dann ganz geschmeidig an dir vorbei.

Die Tempelanlage war auch im Dunkeln sehr schön anzusehen.

 

Morgen starten wir dann durch in Hanoi!

 

10.05.16 Tag 18

Den Morgen haben wir damit verbracht auszuschlafen. Das können wir gut.
Am frühen Mittag haben wir dann endlich das Hotel verlassen und sind Richtung Mausoleum von Ho Chi Minh gewandert. Hätte es nicht plötzlich angefangen wie in Strömen zu regnen wären wir auch sofort zum Mausoleum spaziert.

Die Flucht führte uns in ein Restaurant. Gelockt wurde mit der Happy Hour. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass die Vietnamesen das Prinzip der Happy Hour nicht verstanden haben. Denn es ist einfach ständig Happy Hour. Egal wann man das Restaurant besucht!

Lecker war es trotzdem.

Das Mausoleum von Ho, Ho, Ho Chi Minh war natürlich gigantisch. Wie Hanoi wohl aussehen würde wenn es diesen Menschen nie gegeben hätte?

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So ganz hat uns die Begutachtung eines Leichnams nicht interessiert. Deshalb sind wir weiter gelaufen.
Im Norden Hanois sind wir an der Tran Quoc Pagoda angekommmen.

Pagoda

Am Eingang saß eine Frau die Schildkröten in drei verschiedenen Größen verkaufte. Talina musste natürlich unbedingt eine Schildkröte haben und so habe ich angefangen zu verhandeln.
Vietnamesen haben allerdings kein Interesse am handeln. Die kennen das wohl gar nicht. Mich hat aber interessiert was mit den Ninja Turtles passieren würde wenn sie nicht gekauft werden.
Ich habe also gefragt „Will  you eat them when we don´t buy them?“ Um zu verdeutlichen was ich meine, habe ich angedeutet wie ich einer Schildkröte den Kopf abbeiße.

Sie schaute mich entsetzt an und gab mir zu verstehen, dass man die Schildkröten nur ins Wasser schmeißen soll. Gekauft haben wir Copernikus trotzdem. Meine Vorschläge: Leonardo, Dontallo, Raphael oder Michelangelo wurden nicht angenommen.

Da wir davon ausgingen, dass Schildkröten nicht so gerne fliegen, haben wir ihn auf eine Treppenstufe am See gesetzt, die direkt ins Wasser führte. Er hatte sich dazu entschieden ins Wasser abzutauchen, so konnten wir auch sicher sein, dass es tatsächlich eine Wasserschildkröte ist.

 

An der Tempelanlage haben wir unsere deutschen Freunde vom Flughafen wieder gesehen. Zusammen sind wir zur Zitadelle Thang Long gewandert und haben uns das Weltkulturerbe von innen angesehen.

Besonders gut hat uns gefallen, dass dieser Bereich fast frei von Touristen war. So konnten wir uns frei bewegen, ohne in ein Gedränge zu geraten. Die Zitadelle befindet sich auf einem riesigen Areal. Dementsprechend viel Zeit haben wir dort verbracht. Gegen Ende haben wir uns noch beim Getränkehändler mit Wasser eingedeckt.
Der Verkäufer wollte unbedingt wissen woher wir kommen. Also sagte ich ihm „Germany“. Er schaute erst verwirrt. Doch dann schien er sich an Germany zu erinnern. „Aah Germany“ sagte er und zeichnete mit einem Kulli ein Hackenkreuz auf seine Handfläche.
Zugern hätte ich meinen Blick gesehen.

Anschließend sind wir noch zum Literaturtempel gewandert und konnten auch dort sehr schöne Bilder machen.

 

 

Auch hier war es eher ruhig und man konnte die Stille genießen.

Gegen Abend haben wir das Puppentheater besucht. Der Handlung konnten wir leicht folgen, sodass es uns nichts ausmachte, dass es auf vietnamesisch war. Die Musik und die Aufführung insgesamt hat uns sehr gut gefallen.

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11.05.16 Tag 19

Nach einem ewigen Labyrinth kamen wir endlich am Gefängnis an. Nein, wir besuchten niemanden, es handelte sich lediglich um ein still gelegtes Gefängnis, namens Hoa Lu, oder wie die Amerikaner es später nannten, das „Hilton  Prison“.

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Wieder in der Altstadt angekommen, hatten wir endlich mal wieder die Möglichkeit eine christliche Kirche aus der Nähe zu sehen, wie sehr wir diesen Anblick vermisst haben.

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Abends trafen wir uns mit Kahnh. Wir kannten ihn von der Couchsurfing Seite, die er anscheinend nur besucht um Leute aus aller Welt kennen zu lernen, da er aufgrund der Größe seiner Wohnung niemanden beherbergen kann. Er hat sich wirklich Gedanken gemacht. Er hatte eine Liste geschrieben, auf der einige typische vietnamesische Gerichte standen, die wir probiert haben müssen. Wir gingen von einer Garküche zur anderen um sie abzuarbeiten. Das Essen war wirklich immer lecker, wenn man denn nicht darüber nachdachte wie es auf den Teller kam. So lagen zum Beispiel die gekochten ganzen Hühner einfach auf dem Tisch und wurden nach und nach entbeint. Hygienisch geht es in diesen ganzen Restaurants mit Sicherheit nicht zu, aber was soll man machen.

Ganz hinten im Bild, kann man die Hühner sehen
Ganz hinten im Bild, kann man die Hühner sehen
So sitzt man in vielen Garküchen
So wird abgewaschen
So wird abgewaschen

Hier die Bilder von unserem Essen:

Reisnudeln gefüllt mit Fleisch
Reisnudeln gefüllt mit Fleisch

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Angefrorene Kokosmilch
Angefrorene Kokosmilch
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Obst mit Joghurt und gefrorenem Wasser

 

Ein schöner Abend, an dem wir einiges über die vietnamesische Kultur erfahren haben. Und wir gingen mit ziemlich gefüllten Bäuchen ins Bett.

 

 12.05.16 Tag 20

Heute war der Tag der Energieschöpfung, wenn man es nett ausdrückt. Selbstverständlich haben wir nicht den ganzen Tag mit Schlafen verbracht, nein, wir mussten auch mal unsere Weiterreise planen und Wäsche waschen (lassen 😀 ).

Aber gegen Abend sind wir dann doch noch aufgebrochen, und zwar mit dem Fahrrad.  Erstaunlicherweise hat alles einwandfrei funktioniert, trotz des wirren Verkehrs. So konnten wir heute eine ganz andere Seite Hanois kennen lernen. Große und lange Alleen, teure Designer Geschäfte und Häuser im französischen Stil.

Die Oper:

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Ein Pavillion in einem Park, in dem die Einheimischen Sport trieben:

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Eine gelungene Fahrradtour, trotz des wuseligen Verkehrs.

Wir haben den Eindruck, dass in dieser Stadt alles mit dem Moped gemacht wird. Zum Beispiel wird mit dem Hund Gassi gefahren, im Park. Es hat den Anschein als könnte man hervorragend darauf schlafen. Und Familienausflüge werden mit diesem Fahrzeug bestritten (ja, eine ganze drei köpfige Familie, nein sogar eine vier köpfige Familie, passt darauf). Wenn nur ein Elternteil mit einem Kind unterwegs ist, sitzt es, wenn es alt genug ist hinter dem Fahrer und hält sich fest. Wenn es noch ein Kleinkind ist, sitzt es vorne und wird mit dem anderen Arm festgehalten, oder es steht vorne und wird mit den Beinen festgehalten.

Das Moped ist auf jeden Fall das Verkehrsmittel Nummer Eins.