Auckland, Matamata (Hobbiton), Rotorua, Waitomo Caves

28.08.16 Tag 130

Von Alice Springs sind wir nach Brisbane geflogen und von dort aus sind wir weiter nach Auckland geflogen. Das hat insgesamt sehr lange gedauert, aber es war eine schöne Reise mit unserer lieblings Airline. Ich bin nun Filmtechnisch wieder top aktuell. Leider verbrachten wir die Nacht in einer Jugendherberge. Ich hasse Jugendherbergen und Leute die Schnarchen wie ein Sägewerk.

29.08.16 Tag 131

Die Nacht in der Jugendherberge war furchtbar schön. Der Morgen war leider verregnet.

Mit dem Shuttlebus fuhren wir zurück zum Flughafen und kauften uns dort eine Sim Karte für Neuseeland. Nicht weit vom Flughafen holten wir unser Mietauto ab. Links fahren sind wir ja mittlerweile gewohnt und hatten daher auch kein Problem durch die City Aucklands zu düsen. Da Talina bekanntermaßen eine Frostbeule ist, mussten wir natürlich die Outlet Center dieses Landes aufsuchen, um eine schöne Winterjacke für sie zu finden. Leider fanden wir keine. Dem Geldbeutel sei dank!

Danach sind wir noch in Auckland rum gegurckt und sind auch über die Harbour Bridge gefahren. Aber insgesamt ist Auckland so spannend wie jede andere Stadt. Vielleicht sogar eher langweilig.

Den Abend verbrachten wir damit Spaghetti mit Sößgen zu kochen und uns mit Greg (Texaner – in der Jugendherberge kennengelernt) über Gott und die Welt zu unterhalten.

30.08.16 Tag 132

Die Nacht mit Sägewerk McSchnarchnase war nicht sonderlich erholsam. Während wir uns fertig machten, lernten wir wieder ein paar Deutsche kennen und nahmen sie mit in die Stadt.

In der Stadt fand Talina leider, glücklicherweise doch noch eine schöne Winterjacke.

Viel haben wir aber nicht mehr in Auckland gemacht, außer noch den Berg Eden bestiegen.

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Unser nächstes Ziel war Hobbiton. Natürlich habt ihr alle „Der Herr der Ringe“ oder die „Hobbit“ Filme gesehen. Daher wisst ihr auch alle, wo die Hobbits wohnen. Das Filmset sieht noch immer so aus wie damals, als die Filme gedreht wurden. Das wollten wir natürlich unbedingt sehen.

Unterwegs nahmen wir noch einen Penner mit nach Matamata. Talina war heute richtig in „Mitnehm-Laune“ und so kam es, dass wir tatsächlich einen Obdachlosen, der nach“Wellington“ wollte, um mal eine Pause von Auckland zu haben, mitnahmen. Talina hielt an, weil sie von weitem noch dachte, dass es eine Frau wäre. Tja, aber es war ein netter. Er war total begeistert davon, dass wir tatsächlich anhielten und ihn mitnahmen – ich auch. Aber gut war, dass er überhaupt nicht gerochen hat. War sogar ganz nett mit ihm die Zeit nach Matamata zu verbringen, auch wenn er nicht sehr viel deutsch kann, haben wir uns nett unterhalten können.

In Matamata angekommen verabschiedeten wir uns von Dave, dem ewig umherziehenden, und suchten die nächste Touristeninformation auf. Dort buchten wir die Tour zum Auenland. Da es schon Nachmittag war, waren wir die einzigen, die diese Tour buchten. Es war also eine private Tour. Cool oder?

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Unser Tourguide River führte uns durch das wunderschöne Hobbiton und erzählte uns ein paar nette Geschichten über die Entstehung der Filme. Da wir nur zwei Personen waren hatten wir sehr viel Zeit um schräge Fotos vor den Hobbithöhlen zu schießen.

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Am Ende der Tour landeten wir in einer Bar, in der wir ein Getränk serviert bekamen. Alkoholfreies Ingwerbier und Apfelcider.

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Mit dem Bus fuhren wir wieder zurück ins kleine Städtchen Matamata. Das Essen der Fastfood Läden war miserabel. Wer denkt bitte bei einem Hotdog an ein frittiertes Würstchen?

Na ja, wir haben es überlebt.

31.08.16 Tag 133

Mit unserem Auto fuhren wir heute nach Rotorua. So ziemlich in der ganzen Stadt riecht es nach gammeligen Eiersalat. Das liegt wohl daran, dass es viele Schwefelgruben gibt. Das kann dann mal ganz schön streng riechen.

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Neben der Stinkigkeit gibt es auch noch den überaus positiven Nebeneffekt, dass es hier in der Gegend sehr viele heiße Quellen gibt. Es ist also ein richtiges Rentnerparadies.

Auf unserer Erkundungstour durch die Stadt, sahen wir viele altertümliche Gebäude.

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Hier gibt es einen schöne See, mit schwarzen Schwänen.

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Auch wenn einige Bäume noch keine Blätter haben, blühen viele Gewächse in den buntesten Farben. Rosen, Magnolien, Maiglöckchen, Narzissen, man sieht dass sich der Winter so langsam verabschiedet. Was ein Glück für uns.

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Viel haben wir heute aber nicht mehr gemacht, außer etwas Leckeres gekocht. Morgen schauen wir uns dafür  die umliegenden Nationalparks an.

01.09.16 Tag 134

Die Neuseeländer schneiden heute wirklich sehr bescheiden ab.

Die Nacht war schwer zu überstehen. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass es in Neuseeland ein breit verteiltes Netz an Spitzeln gibt, die den ganzen Tag damit beschäftigt sind Talina und mich ausfindig zu machen. Wenn sie dann sehen wo wir die Nacht verbringen,  schleusen sie einen Specialagent in diese Jugendherberge ein und sorgen dafür, dass er im selben Zimmer wie wir schläft. Sein einziger Job besteht dann darin, so laut zu schnarchen wie ein Sägewerk.

Die Nacht war so symbolträchtig für den folgenden Tag, dass ich mir wünschte ich hätte den Schnarchextremisten angezündet und wäre danach gar nicht mehr aus dem Bett gestiegen. Denn heute war definitiv unser furchtbarster Tag während der Weltreise.

Als wir unser Frühstück aus dem Kühlschrank holen wollten stellten wir fest, dass es bereits geklaut wurde. Das war aber nicht so schlimm. So konnten wir früher zu unserem ersten Ziel fahren. 🙁

Zunächst erkundeten wir die ausgesprochen schöne Seelandschaft rund um Rotorua.

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Ein Schweinekopf peppt das Schild natürlich immens auf

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Dem ist wohl kalt

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Beeindruckt von den Bildern auf der Broschüre war unser Hauptziel heute das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Hier gab es kuriose Landschaftsbilder zu bestaunen. Mal abgesehen von der ganzen Stinkigkeit war es ein kunterbuntes Farbenspiel der Natur und sehr sehenswert. In diesem Gebiet gibt es viele Krater, heiße und Kalte Seen, Schlammtümpel und Löcher aus welchen Wasserdampf und vulkanische Gase austreten.

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Dieser schön gefärbte Pool wird Champagne-Pool genannt und hat eine Tiefe von 60 m. Er wird so genannt, weil andauernd Gasblasen an die Oberfläche treten.

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Der natürlich schönste Pool von allen

Gegen Mittag fuhren wir weiter Richtung Osten. Immerhin wollten wir noch das Ziel für den morgigen Tag erreichen und uns in unserem Hotelzimmer breit machen.

Der Weg war auch schon fast geschafft, als uns plötzlich jemand von hinten in unser Auto rein fuhr. Ich bete jeden Tag zu Gott, dass mir jemand auf dem Weg zur Arbeit irgendjemand meine Schrottkarre aus Versehen zerstört. Aber doch bitte nicht in Neuseeland. Gut, konnte er ja nicht wissen.

Zum Glück bin ich ja die Ruhe selbst und konnte mit dem voll tätowierten Opa ganz ruhig klären, dass wir zusammen auf den nächsten Parkplatz fahren um alles weitere zu klären. Hat ihm aber nicht so ganz gepasst, weil er noch schnell zu seiner Frau fahren musste. Alles kein Problem, schnell Fotos gemacht und auf den vereinbarten Parkplatz gefahren. Tatsächlich kam dieser absolut verantwortungsbewusste und seriös wirkende Sonnenschein zum Treffpunkt. Während ich mit meiner Versicherung sprach stellte sich heraus, dass wir für Schäden, die uns andere zufügen selbst haften, sofern der Schadenverursacher keine Versicherung hat.

Natürlich hatte Trottelkopf McDumpfbacke keine eigene Kfz Versicherung. Wozu auch? Ist ihm ja schließlich noch nie passiert.

Ich nahm seine ID-Card um mir die Adresse aufzuschreiben. Als Talina dann aber die Polizei anrief, wurde Opa Sorgenlos ein bisschen unruhig. Polizei bringt doch nichts bei einem Unfall. Was sollen die mir sagen, was er mir nicht gesagt hat?

Das Argument war natürlich in sich vollkommen schlüssig und so hätten wir beinahe aufgelegt, weil wir Opa Isegrim so sehr vertrauten. Keine Ahnung warum wir dann doch die Polizei anriefen. Wir müssen völlig verrückt gewesen sein.

Plötzlich entwickelte sich Opa Sorgenlos in Opa Bösartig und wollte, wie aus heiterem Himmel, seinen Enkel abholen. Es wurde ja auch schon Zeit.

Als ich ihm dann seine ID Card nicht wieder geben wollte rastete er völlig aus und fing an handgreiflich zu werden. Na ja, er versuchte mit aller Gewalt die Karte aus meiner Hand zu reißen.

Im Grunde brauchte ich die ID Card gar nicht. Daher gab ich sie ihm. Sein Enkel sollte ja nicht – nur wegen uns- unnötig lange warten.

Als er seine Karte wieder hatte nannte er mich noch „faggot“  was entweder ein traditionelles Gericht in Großbritannien sein kann, das besonders in Zentralwales, im Süden und den englischen Midlands verbreitet ist, oder so viel wie Schwuchtel bedeutet. Ich bin mir sicher, dass er das traditionelle Gericht meinte. Immerhin sind wir ja im Guten auseinander gegangen.

Nach dieser herzlichen Verabschiedung fuhren wir sofort zur Polizei, die sich glücklicherweise in unmittelbarer Nähe zur Unfallstelle befand. Die haben den Fall aufgenommen und haben alles wichtige für die Versicherungen dokumentiert. Natürlich haben wir eine Premium-deluxe Versicherung in Deutschland abgeschlossen, die für den Schaden letztlich aufkommt, aber die war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erreichen.

Nach diesem verdrießlichen Ereignis fuhren wir noch zu unserem Ziel und mieteten uns ein kleines Hotelzimmer. Als wir den Kofferraum aufmachten um unser Zeug für den Aufenthalt auszupacken stellten wir so ganz nebenbei fest, dass sich dieser hübsche, kleine Kofferraum einfach nicht mehr schließen lässt, weil Opa Wüterich uns mit seinem Crash alles verbogen hat.

Der Eigentümer des Hotels wird uns morgen helfen den Kofferraum mit einem Seil wieder zu zu binden.

Insgesamt ein Tag wie wir ihn nie vergessen werden.

02.09.16 Tag 135

Wer Talina kennt, weiß, dass sie funkelnde und glitzernde Sachen liebt. Daher durften wir es uns nicht entgehen lassen die Höhlen in Waitomo anzusehen. Denn dort sollte es angeblich von grün funkelnden Glühwürmern nur so strotzen.

Die Tour buchten wir vom Hotel aus und wurden dort gegen Mittag vom äußerst sympathischen Tourunternehmen Spellbound abgeholt. Wir hätten auch selbst zur Höhle fahren können, aber der Kofferraum war immer noch ein unlösbares Problem und mit offenem Kofferraum wollten wir nicht in der Stadt rum fahren.

Mit einer kleinen Touristengruppe wurden wir weit außerhalb der Stadt mitten im Grün und zwischen einer Horde Schafe ausgesetzt.

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Wir sind ganz entzückt davon, dass wir uns ausgerechnet während der Lammsaison in Neuseeland befinden. Überall hüpfen die kleinen Lämmchen umher – noch ganz gelb weil sie vor ein paar Stunden erst das Licht der Welt erblickt haben.

Da spüre ich fast schon ein bisschen reue bei dem Gedanken, dass sie auf einem Döner einfach hervorragend schmecken.

Eine kleine Wanderung führte uns zum Höhleneingang.

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Unser Tourguide stattete uns mit Frisur zerstörenden Helmen für die gefährliche Reise durch die Höhle aus. Zwar waren unsere Helme mit Lampen ausgestattet, allerdings durften wir diese nur ganz selten einschalten. Schließlich wollten wir ja die Glühwürmer leuchten sehen.

So ganz nebenbei erfuhren wir von unserem Tourguide, dass es in dieser Höhle keine Glühwürmer geben würde. Die kleinen Tierchen, die wir an der Decke leuchten sahen, waren tatsächlich Pilzmückenlarven -aber Glühwürmchen Höhle klingt wahrlich besser als Pilzmückenlarvenhöhle.

Ich mache da keinen Unterschied. Solange alles so schön leuchtet wie ich mir das vorgestellt habe kann an den Höhlendecken kleben was da will.

Und so war es dann auch! Als wir die Helmlampen aus machten, breiteten sich die strahlenden Punkte wie ein Himmelszelt über unseren Köpfen aus.

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Die Larven strahlten sogar so hell von der Decke, dass wir ohne Helmbeleuchtung sehen konnten.

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Da die Höhle teilweise unter Wasser steht, fuhren wir einem kleinen Boot durch die verwinkelten Höhlengänge.

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Immer wenn unser Tourguide mit den Händen gegen das Boot schlug, strahlten die Würmer wellenartig heller. Sie reagieren offenbar auf Schallwellen.

Knapp eine Stunde verbrachten wir in dieser Höhle und wanderten im Anschluss in eine Tropfsteinhöhle. Mittlerweile sind Talina und ich absolute Höhlenexperten und so haute uns diese Sehenswürdigkeit nicht wirklich vom Hocker. Auch wenn es ganz nett war anzusehen.

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Noch ganz überwältigt von den hinzugewonnen Eindrücken, fuhren wir auch wieder einmal, viel zu früh zurück zum Hotel.

Nicht weit vom Hotel befindet sich ein Restaurant, in dem ein All-you-can-Fress gegen eine lächerlich kleine Gebühr angeboten wird. Wir würden unserem Kredo nicht gerecht werden, wenn wir diese Einrichtung nicht besucht hätten.

Den Rest des Abends verbrachten wir damit uns den letzten Teil von „Die Tribute von Panem“ und den letzten Hobbit Teil anzusehen.