Siem Reap

26.05.16 Tag 34

Der Morgen fing so richtig holprig an. Zuerst wurden wir viel zu früh vom Busunternehmen abgeholt, dann hätte ich beinahe den Reisepass im Hotel vergessen (wir fuhren extra dafür noch mal zurück zum Hotel) und zur Krönung hat das Hotel nur ein Ticket nach Siem Reap für uns gebucht, aber bezahlt haben wir zwei. Trotzdem durften wir beide mit fahren. Glück gehabt.
Die Fahrt nach Siem Reap zeigte uns das Landschaftsbild von Kambodscha und wie die Menschen außerhalb der Großstadt wohnen.
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Gegen Nachmittag kamen wir in Siem Reap an. Mit dem Tuk Tuk wurden wir zu unserem Hotel gefahren, welches glücklicherweise, auf anhieb gefunden wurde.
Das Hotel ist in einem sehr guten Zustand (während ich diese Zeilen schreibe ist die einzige Lichtquellle eine Kerze, weil der Strom im ganzen Viertel ausgefallen ist – aber dafür können die Hotelbesitzer schließlich nichts). Die Zimmer sind sehr sauber und das Personal ist sehr nett. Wir werden auch hier ein Busticket kaufen. Am Samstag geht es dann nach Bangkok.

Nachdem wir unser Gepäck im Hotelzimmer verstauten, machten wir uns daran die Stadt zu erkunden. Neben den schönen Wats, die wir besichtigen konnten, haben wir auch ein Mönchskloster begutachtet. Ein ehemaliger Mönch fuhr uns mit seinem Tuk Tuk zum Kloster und erzählte uns über seine Zeit als Mönch.
Was für ein Glück, dass wir ihn kennenlernen durften. Morgen wird er uns die Tempelanlage außerhalb von Siem Reap zeigen (u.a. auch das Angkor Wat). Wir sind sehr gespannt und versuchen die Hitze ohne Klimaanlage irgendwie zu überstehen.

 

27.05.2016 Tag 35

Stellt euch vor, ihr geht mit Klamotten baden und lauft danach den Rest des Tages mit diesen Klamotten rum. So kann man das Wetter in Kambodscha ganz gut beschreiben. Von Morgens bis Mittags ist es brutal heiß und feucht und gegen Mittag startet der Monsun.

Gegen Abend ist es recht erträglich. Manchmal.
Früh Morgens sind wir mit unserem Tuk Tuk Fahrer Richtung Tempelanlagen gefahren. Zuerst haben wir uns das Angkor Watt angesehen. Die größte und bekannteste Tempelanlage in Kambodscha.
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Der Tempel ist sehr gut erhalten, weil er sich auf einer kleinen Insel befindet und die Verwitterung konnte hier über die Jahrhunderte nicht allzu viel anrichten. Außerdem haben in den Tempeln keine Menschen gewohnt. Die Wats wurden zu ehren der Götter errichtet. Das Angkor Wat wurde für Vischnu erschaffen.

Da hat er sich bestimmt drüber gefreut, der alte Vischnu.

Der zweite Tempel (Bayon), war  wesentlich kleiner als das Angkor Wat, aber nicht minder beeindruckend.  Diese ganzen Gesichter sind echt toll.

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Der dritte Tempel (Ta Keo).

Es ist wirklich spannend, wie sich die Natur ihr Territorium zurück erobert.

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Danach haben wir etwas gegessen und plötzlich fing es an wie aus Eimern zu schütten. Wenigstens war es danach etwas kühler. Dafür gab es überall gefährliche Pfützen. Also gefährlich waren sie für niemanden – außer für Talina! Schon bald verwandelte sie sich in ein Matschmännchen. Ein Sprung über eine viel zu große Pfütze endete mit einem sehr dreckigen Hinterteil.
Tja und sonst hat sich Talina weiterhin darin geübt auf den Boden zu fallen. Das kann sie mittlerweile recht gut. Danach wurden wir von Klamottenverkäuferinnen dauer belästigt. Gekauft haben wir aber trotzdem nichts.

Nass und matschig besuchten wir die letzten zwei Tempel und konnten mit der regnerischen Landschaft schöne und interessante Bilder machen.

Hier Bilder vom vierten Tempel (Ta Prohm).

 

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Und zum Schluss noch Bilder vom fünften Tempel (Banteay Kdei).

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(Also ich (Talina) habe jetzt echt versucht die Bilder zum richtigen Tempel zuzuordnen, aber ich glaube nicht, dass es mir gelungen ist. Es waren so viele Bilder und so viele Tempel, dass wir die einfach nicht mehr auseinander halten können.)

Erschöpft fuhren wir mit unserem treuen Gefährten wieder Richtung Hotel und ließen den Abend gemütlich in unserem Hotel ausklingen – Ohne Strom.

 

28.05.16 Tag 36

Heute sind wir schon um vier Uhr morgens aufgestanden. Dass wir zu solchen Uhrzeiten mal aufstehen werden, hätte wohl keiner gedacht, wir auch nicht. Es musste so früh sein, weil wir noch unser Gepäck zusammen packen mussten für die Weiterfahrt. Und wir um fünf Uhr mit unserem Tuk-Tuk-Fahrer verabredet waren, da wir heute den Sonnenaufgang sehen sollten. Als wir im Tuk-Tuk saßen, erkundigte sich der Fahrer, der sich schon mit vergessenen Tagespässen auskannte, ob sich eben diese bei uns befinden. Das konnte ich sofort bejahen, Sebastian aber leider nicht. Nach einer Zeit, viel ihm ein, dass sich der Pass in der Hose befinden muss, die er den Tag zuvor trug. Schade, dass wir unsere Wäsche, die ja nach meinen Fallexperimenten ziemlich dreckig war, noch am gleichen Abend in die Wäscherei gegeben haben. Um diese Uhrzeit war natürlich noch keiner wach den man hätte fragen können. Und der Mann, der vor dem Hotel schlief, wahrscheinlich um den Eingang zu bewachen, konnte uns, nachdem er wach zu kriegen war, auch nicht weiter helfen. So suchten wir erstmal die Rezeption und das restliche untere Geschoss nach unserem Wäschebeutel ab. Er war nicht zu finden.

Während ich mir dann, die geplanten fünf Tempel nacheinander ansah, blieb Sebastian immer zurück und konnte sich ausgiebig mit dem Tuk-Tuk-Fahrer unterhalten, was sicherlich auch sehr interessant war.

Der erste Stopp der Tagesordnung war Angkor Wat, um den Sonnenaufgang zu sehen.

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Ja, der war sehr schön.

Als nächstes ging es zum 37km von Siem Reap entfernten Banteay Srey. Alle Tempel waren bis jetzt voll mit Verzierungen, aber dieser übertraf alles. Ich glaube, es gab keinen Stein ohne irgendwelche Ornamente. Genau nach meinem Geschmack. Aber irgendwie geht dieser Reichtum an Verzierungen im Gesamtbild verloren.

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Danach fuhren wir zum East Mebon.

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Anschließend zum Neak Poam Tempel.

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Danach zu noch einem Tempel, den Namen weiß ich aber gerade nicht.

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Und zum Schluss besuchte ich den Preah Khan Tempel.

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Das waren in den letzten Tagen ziemlich viele Tempel. Das reicht jetzt wirklich.

Den restlichen Tag verbrachten wir am Swimmingpool.

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29.05.16 Tag 37

Es kommt ja öfter mal vor, dass man nicht so gut schläft. Das ist okay. Aber diese Nacht war mal so richtig beschissen. Wir haben nicht nur, nicht geschlafen, sondern auch noch hoffen müssen, dass wir nicht gekidnappt wurden.

Nachdem wir den Tag am Pool verbrachten und etwas gegessen haben, mussten wir die Zeit totschlagen. Bis halb zwei, denn dann sollten wir vom Bus abgeholt werden. Während ich im Schweiß badete, versuchte ich in der Hotellobby auf einer Bank zu schlafen. Kurze Zeit später wachte ich auf, weil mein rechter Ringfinger schmerzte und pochte. Die Ursache war schnell klar, nachdem derselbige auch noch auf das Doppelte anschwoll. Da hat mich so eine beschissene Mücke, doch tatsächlich in die Innenseite der Fingerkuppe gestochen. Als ob es nicht leichter gegangen wäre. Dann, eine Stunde bevor wir abgeholt werden sollten, viel mir ein, dass man doch mal gucken könnte, ob unser Zimmer immer noch nicht für die nächsten Gäste fertig gemacht wurde. (Denn noch Mittags war das der Fall). Tatsächlich war es immer noch offen und so wie wir es hinterlassen haben. (So etwas fällt einem natürlich immer zu spät ein). Endlich konnten wir der Hitze, durch das Betätigen der Klimaanlage entfliehen und schmissen uns noch für 50 Minuten ins Bett.

Um halb zwei kam natürlich niemand um uns ab zu holen. Nach einer viertel Stunde, erklärte sich der Rezeptionist, Wächter, oder was auch immer diese meist schlafende Person darstellen sollte bereit, mal bei dem Busunternehmen anzurufen. Um kurz vor zwei war es dann endlich soweit, ein Minibus fuhr vor und wir stiegen, nachdem die Tickets gecheckt wurden, in das leere Büsschen ein. Es sollten wohl noch mehrere Leute abgeholt werden. Jedoch war, auch nach längerem Warten, schon bei zwei Hotels niemand vor zu finden, der mit wollte. Die fahrt ging weiter, aber dann machten wir kehrt und fuhren zum letzten Hotel zurück, wo dann tatsächlich auch jemand dazu stieg. Vor einem weiteren Hotel warteten wir mindestens eine halbe Stunde, während der Fahrer, der nebenbei gesagt, ziemlich unfreundlich war, kein Wort Englisch sprach und so aussah als hätte er die letzten Nächte durch gemacht, schlapp umherlief und versuchte jemanden an zu rufen. Es tat sich nichts und wir fuhren weiter. Jetzt aber nicht mehr zu einem Hotel, sondern raus aus der Stadt. Und wir fuhren und fuhren und ich fragte mich, wo ist der Bus, wo ist der Bus, wo ist der Bus. Denn wir buchten einen Schlafbus und gingen davon aus, dass es so abläuft wie in Phnom Penh, wo wir von einem kleinen Bus im Hotel abgeholt wurden und zum großen Bus gefahren wurden. Aber er kam einfach nicht in Sichtweite, der große Bus. Ein paar Mal versuchten wir den Fahrer zu fragen, wo der große Bus sei und wie lange es dauern würde, bis wir ihn erreichen. Vergebens. So langsam dämmerte uns, dass es keinen großen Bus geben würde und wir in der Karre, die man schwerlich Bus nennen konnte und bestimmt nicht mit Liegesitzen ausgestattet war, länger fahren würden. So kam es dann auch. Nur war das eher ein Etappenfahren. Denn der Fahrer hielt alle Nase lang irgendwo, weil er pinkeln oder Wasser trinken musste. Wahrscheinlich, damit er nicht augenblicklich einschläft. Während ich von Unfällen aller Art träumte, kamen wir doch noch unbeschadet und nach etlichen Pausen, an der Thailändischen Grenze an, wo wir rausgeschmissen wurden. Kurz zuvor, bekamen wir drei einen roten Aufkleber, der dem nächsten Fahrer auf der Thailändischen Seite zeigen sollte, dass er auf uns wartet. Erstaunlicherweise funktionierte das sogar. Jetzt mussten wir nur noch auf weitere acht Leute warten, um den Minibus Richtung Bangkok zu füllen. Wir kamen an unserem Ziel dann tatsächlich um zwölf Uhr an. Nachdem wir im Hotel ein bisschen geschlafen haben, mussten wir feststellen, dass einige Sachen aus Sebastians Rucksack fehlten (Kosmetikbeutel, Elektrokram, Teddybär). Manchmal hört das Unglück einfach nicht auf einen zu verfolgen. Das Hotel über Facebook zu kontaktieren funktionierte nicht und eine E-Mailadresse besitzt es anscheinend auch nicht. Nach einem Telefonat fanden wir heraus, dass sich der Kram tatsächlich hinter der Rezeption in diesem Hotel in Siem Reap befindet. Es folgten weitere ergebnislose Telefonate, mangels genügender Englischkenntnisse des Hotelpersonals. Wir nehmen an, dass sie verstanden haben, dass wir sie darum baten, die Sachen nach Bangkok zu schicken. Bis jetzt kann man sich aber nicht sicher sein, dass sie die Adresse des Hotels verstanden haben. Morgen früh müssen wir noch einmal telefonieren. Es bleibt spannend.