Da Nang

17.05.16 Tag 25

Die Zugfahrt von Hué nach Da Nang war wirklich so schön wie im Reiseführer beschrieben. So machte es nichts aus, dass man 2 ½ Stunden im Zug saß für nur eine Strecke von ungefähr 100 km.

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In Da Nang angekommen, schnappten wir uns das Fahrrad und machten uns auf den Weg Richtung der Halbinsel Son Tra, wo wir den Lady Buddah besichtigen wollten. Dass der Weg dahin nicht nur weit, sondern auch mega Hammer anstrengend wird, weil es nur Berg auf ging, hätte man sich vielleicht anlesen können, haben wir aber nicht.

So sahen die vorbei fahrenden Mopeds zwei schweißgebadete Kreaturen, auf Kinderrädern, die ihre langen Gräten nicht unterzubringen wussten. Dass solch eine Haltung, verbunden mit hohem Kraftaufwand, mangels Gangschaltung, nicht besonders Gelenk, vor allem Kniegelenk schonend ist, kann sich jeder vorstellen.

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So schoben wir unsere Fahrräder mit schon schweren und dicken Knien den Berg hoch, bis wir dann doch noch, wer hätte das gedacht, unser Ziel erreicht haben. Ich will nicht unbedingt sagen, dass sich dieser Aufwand gelohnt hat, aber schön war es schon.

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Später rollten wir die schlängelige Straße dann entspannt runter und bewegten unsere schmerzhaften Hintern Richtung einem Sitzplatz am Meer.

Da tranken wir gemütlich unsere Kokosnuss und plötzlich zischte es. Die Quelle dessen war schnell gefunden. Ja natürlich, es war ein Fahrrad Ventil, was sich einfach mal aus dem nichts entschied Luft heraus zu pusten. Sebastian eilte schnell zum Fahrrad und hielt das Loch zu, während er nach dem Kokosnussverkäufer rief, der auch erst mal nicht wusste was er machen sollte, da er natürlich auch nicht mal gerade Flickzeug zur Hand hatte. Er verschwand nochmal zu seinem Stand um nach etwas zu gucken, fand aber nichts.

Während dessen malten wir uns schon das größte Höllen Szenario aus. Und zwar, dass wir erst mal unseren weiteren Plan über Bort schmeißen könnten und zweitens, den ganzen weiten Weg Zu Fuß zum Hotel zurück laufen müssten.

Doch dann der Wendepunkt: der nette Kokosnussverkäufer winkt Sebastian zu sich, der nun samt Fahrrad auf seinem Moped aufsteigen soll. Gezeigt getan, Sebastian hinter dem Kokosnussverkäufer und das Fahrrad nebendran festhaltend, fuhren Sie von dannen.

Ich trank, gespannt darauf, wohin die Fahrt ging und was passierte, gemütlich meine Kokosnuss weiter, mit der abendlichen Sonne im Rücken. Nach wahrscheinlich fünfzehn Minuten kamen die beiden dann endlich wieder.

Wider Sebastians erwarten, hatte er die Moped fahrt überlebt und obendrein auch noch ein repariertes Ventil. Es stellte sich  heraus, dass sich direkt um die Ecke eine Fahrrad Werkstatt befand. Dort wurde das Ventil für achtzig Cent repariert. Dem Buddah sei Dank. Nun kann der Abend doch noch weiter gehen.

Nun konnten wir unsere Brückentour starten. Da Nangs Brücken sind wirklich sehr schön.

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Dragon Brigde

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Unser vermeintliches Abendessen war furchtbar.

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Das war eine Süßkartoffel, die durch Überröstung gestorben ist. Ein Shrimp mit Haut und Haaren in etwas Kartoffelartigen zu Tode frittiert, das gleiche gilt für den anderen Shrimp, der in etwas Nudelartigem eingepackt war. Und dann gab es noch etwas brotartiges, das natürlich auch frittiert war.

Da wir den ganzen Tag noch nicht gegessen haben, war das ein nicht besonders befriedigendes Abendessen, weshalb wir uns von neuem auf die Suche nach etwas Leckerererererem gemacht haben. Tatsächlich fanden wir ein indisches Restaurant. Wir haben das Gefühl, dass indisch auf der ganzen Welt schmeckt. So konnten wir doch noch glücklich und mit vollen Bäuchen nach Hause fahren.

 

18.05.16 Tag 26

Heute haben wir uns ein Moped ausgeliehen, um die gestrigen Strapazen nicht noch einmal durch machen zu müssen. Das war wirklich angenehm. Der Verkehr ist zwar durcheinander, aber trotzdem wird mit viel Rücksicht gefahren, was auch nötig ist, bei so vielen Mopeds und Autos, die kreuz und quer fahren.

So sind wir ganz entspannt zu den Marble Mountains gefahren. Dort angekommen, wurden wir von einer Frau aus dem Verkehr gezogen, die uns anbot umsonst bei ihr auf dem Grundstück, einem Steinmetz Geschäft (eins von dutzenden auf dieser Straße), zu parken. Natürlich war uns klar, dass wir dann nach unserem Bergbesuch, auch quasi verpflichtet sind, dort für ein paar Euro etwas zu kaufen. Uns war jedoch nicht klar, dass sie schon die kleinsten Figürchen für horrende Preise verkaufen wollte. Weiter handeln war zwecklos. Wir zahlten für einen drei Zentimeter großen Elefanten am Ende 8 Euro. Schön ist er wenigstens.

Auf dem Marble Mountain konnte man in Höhlen Buddhas bestaunen und natürlich hatte man von da oben auch eine sehr gute Aussicht. Von einer Höhle aus konnte man durch schmale Höhlenlöcher immer weiter hoch klettern, sodass wir am Ende die Bergspitze erreichten.

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Später fuhren wie nochmal zu der Dragon Bridge

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und dann in das Stadtzentrum, wo wir einen Markt fanden. Endlich haben wir das Geheimnis, wo die Einwohner einkaufen gehen gelüftet, denn richtige Einkaufsgeschäfte gibt es hier nicht (wir haben auf jeden Fall keine gesehen). Der Markt war riesig, mit vielen kleinen Ständen, und es gab dort alles. Geschirr, Besteck, Kleidung, Taschen, Drogerieartikel wie Haarshampoo und Toilettenpapier und natürlich Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch (ungekühlt natürlich, wofür auch). Hier fand ich auch endlich ein Klappmesser, danach habe ich schon lange gesucht und habe mich immer wieder gefragt wo die Leute einkaufen gehen, wenn es doch keine richtigen Geschäfte gibt. Jetzt können wir uns nämlich mal ganzes Obst kaufen und aufschneiden, (ich hoffe dass dieses qualitativ sehr hochwertige Messer es mit unseren Früchten aufnehmen kann), darauf habe ich echt lange gewartet.

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Weil wir heute im Bereich Nahrungsaufnahme keine schlechten Erfahrungen machen wollten, fuhren wir einfach zum Inder von gestern. Jetzt müssen wir uns mal an die Planung der Weiterreise machen. Morgen geht es nach Hoi An.


19.05.16 Tag 27

Heute haben wir Hoi An mit dem Mofa besucht. Die Fahrt dorthin war schnell und einfach zu fahren. Es ging immer nur gerade aus. Daher erreichten wir unser Ziel auch recht schnell.

Hoi An ist die Hochburg der Schneidereien in Vietnam. An jeder Ecke lässt sich eine Schneiderei finden. Von Anzügen bis Hemden und Kleidern wird einem alles nach Maß auf den Leib geschneidert. Leider hatten wir nicht genug Zeit für Hoi An, sodass wir diese Angebote nicht wahrnehmen konnten. In Thailand werden wir uns allerdings mit geschneiderten Klamotten eindecken.

Die Preise sind dort vielleicht sogar noch niedriger.
Hoi An ist eine sehr schöne Stadt.

Lampions haben wir dann auch noch gekauft. Schließlich waren sie im Angebot und Talina brauchte ganz dringend welche.

Den Rest der Stadt haben wir gegen Nachmittag mit dem Mofa erkundet und sind danach zurück nach Da Nang gefahren. Als wir wieder die ewig langen Strände erreichten musste wir uns aber, nach solch einem anstrengenden Tag, auf eine Liege legen. So genossen wir ein paar Stunden die Ruhe am Strand und lauschten dem rauschen des Meeres.

Den Abend haben wir bei unserem Lieblings-Inder verbracht und sind ausnahmsweise mal früh ins Bett gegangen. Schließlich wird der morgige Tag wieder anstrengend.

20.05.16 Tag 28

Der letzte Tag in Da Nang brach, wie gewohnt, viel zu früh an. Wer hat dieses „AUFSTEHEN“ bloß erfunden?
Nach dem wir auscheckten fuhren wir mit dem Taxi Richtung Bahnhof. Seltsam, heute kostete die Fahrt nur 50.000 $. Als wir ankamen und vom Bahnhof zum Hotel gefahren wurden, bezahlten wir immerhin das Dreifache. Sollte es etwa tatsächlich bösartige Vietnamesen geben, die zwei arglose und hübsche Touristen übers Ohr hauen? Ausgeschlossen!
Am Bahnhof warteten schon unsere Fans auf uns.


Pünktlichst kam unser Zug und wir fuhren in Richtung Saigon. Unsere Kojengefährten waren nicht sehr gesprächig, die „Matratze“ war so hart wie Talinas Holzschädel und die Toilette sah aus, als hätten alle Vietnamesen eine Sprinkleranlage anstelle eines Penis. Die Hitze war in den Kojen kaum zu ertragen, weil die Klimaanlage nicht richtig funktionierte. Da lobe ich mir meine Erkältung. Gerochen habe ich glücklicherweise Nichts!
Talinas Halsentzündung wird durch jede Zugfahrt auch wieder schlimmer.

Die Zeit ging schnell rum und schon bald schliefen wir unter dem lieblichen Schnarchorchester aus Koje 1 ein.
Ich freue mich schon auf mein Wasserbett in Deutschland.