Bohol

07.07.16 Tag 78

(wir sind gerade auf Panglao, gehört aber zu Bohol)

Die Sonne ist nicht unser bester Freund und hat uns daher gestern, beim Schnorcheln, den Bürzel verbrannt.

Daher verbrachten wir auch den ganzen Tag in unserem Resort und ruhten uns aus. So konnte Talina ihre Krankheit auch wieder auskurieren.
Gegen Abend gingen wir an den Strand und aßen beim Thailänder eine Kleinigkeit.

Es dauerte nicht lange und es kam auf einmal ein kleines Mädchen und sang uns ein Lied vor. Musikalisch begabt ist das Kind auf jeden Fall nicht.
Mit einer Handgeste gab es uns zu verstehen, dass es gerne Geld hätte.
Talina gab der Kleinen die Spaghetti ab, die sie sich bestellte.


Dann kam auch noch die Schwester hinzu und sie teilten sich das Essen.

Der Strand ist eigentlich sehr schön und das vergessen wir manchmal, weil wir uns irgendwie an den Anblick gewöhnt haben.

08.07.16 Tag 79

Die Touren mit unserem Lieblings Fortbewegungsmittel (dem Minivan) sind immer ein ganz besonderes Highlight. So auch heute! Bis auf die Tatsache, dass wir 95% der Sehenswürdigkeiten gar nicht sehen wollten, die wir ansteuerten.

 

Theopraktisch wollten wir eigentlich nur die Chocolate Hills bewundern und uns davon überzeugen, dass sie auch wirklich aus Schokolade bestehen!

 

Aber im Rahmen der Bohol-Rundreise wurde auch noch eine Bambusbrücke – sehr sehenswert  wenn man in der Lage dazu ist, sich für Bambusbrücken begeistern zu können, ein Schmetterlingsgarten und eine lange Phyton.

Bei letzteren Beiden entschieden wir uns von vorneherein dagegen, aus dem Minivan auszusteigen.
Auf unserer Willy-Wonker-Schokoladen-Expedition lernten wir eine nette Chinesen kennen, mit der wir den Tag verbrachten. Ihr Name ist Aleksia und ist das genaue Gegenteil von Xen Shia Deng.

Zwar ist sie auch total nett, aber Aleksia war ein richtigs Plappermaul und absolut nicht konservativ verkrustet. Sie berichtete uns von einem ganz anderen Gesicht Chinas.
Manchmal konnte ich gar nicht glauben, dass sie von China sprach. So kam mir ihre Welt so westlich vor, von der sie berichtete.

Zu verdichtet ist doch noch mein Weltbild in dem die Chinesen rückständige, verschlossene und humorlose Menschen sind.
Bisher waren alle Chinesen, die wir kennelernten, sehr freundlich und wir konnten mit ihnen über alles reden.
Gegen Mittag kamen wir an den Chocolate Hills an und waren ein kleines bisschen enttäuscht. Die Chocolate Hills und jetzt haltet euch fest, sind nicht aus Schokolade, sondern haben ihren Namen nur, weil sich in der Trockenzeit das Gras braun färbt und sie deshalb aussehen wie Schokolade.
Ich weiß!
Ich war auch entstetzt.

Allerdings sahen sie sehr schön aus!

Natürlich haben wir uns auch noch die hässlichsten Affen der Welt angesehen.

Da diese kleinen, alienähnlichen, handgroßen Kuscheltiere nachtaktiv sind, mussten wir uns, leise wie ein Schlumpf an ihnen vorbei schleichen und nur Fotos ohne Blitze machen.

Alexia machte Fotos mit Blitzen und Talina steckte den armen Äffgens die Kamera ins Gesicht.

Eine große Ameise haben wir auch noch zufällig gesehen.

Gegen Ende der Tour wurden wir eingeladen auf einem Boot zu speisen. Das hätte auch nur 20 EUR mehr gekostet und sich so gar nicht gelohnt. Wir entschieden uns dagegen und suchten bei den Einheimischen lokale Spezialitäten.
Ich weiß wirklich nicht was wir aßen. Aber es war gut und äußerst günstig.
Am Abend kamen wir wieder am Alona Beach an und wanderten mit unserer chinesischen Begleitung Richtung Hotel zurück und verbrachten ein paar Stunden damit über Gott und die Welt zu reden.

Aleksia klärte mich auf, dass Buddhismus keine Religion sei, sondern lediglich eine Philosophie und ich erklärte ihr was es heißt, einfach an nichts glauben zu müssen. Das hatte sie vorher noch nie gehört.

Als es schon dunkel wurde, gingen wir noch am Strand beim Thailänder essen und mokierten uns über die auffällig männliche, transsexuelle Bedienung. In China gibt es solche Erscheinungen überhaupt nicht. Entsprechend groß war das Gelächter als ich bei einer jungen „Dame“ mit Morgen-Freeman tiefer Stimme eine Cola bestellte.

Mit diesen Chinesen kann man aber auch nirgendwo hingehen – würde Talina jetzt sagen.
Dann war da noch ein Geheimnis, dass wir 3 Fragezeichen lüften mussten. Das thailändische Restaurant hieß nämlich ISIS. Aleksias Vermutung war, dass sich der Name aus einem japanischen Film (ISIS) ableiten würde. In diesem Film geht es, unter anderem, um Männer die Frauen sein möchten.
Als ich den/die Kellner/in nach der Herkunft des Namens fragte kicherte er/sie wie ein kleines Mädchen, dass soeben einen Liebesbrief von ihrem Schwarm erhalten hat.
Rot vor Scharm erzählte sie uns, dass die Tochter des Restaurantsbesitzers ISIS heißen würde und darauf beharte sie auch nach Aleksias Einwänden.

Wir sind uns sicher, dass sie/er gelogen hat!
Den Abend ließen wir mit einem Strandspaziergang ausklinken und so durfte ich Gesprächen lauschen, in denen es darum ging, wer den dickeren Hintern habe und wie viel man doch noch abnehmen müssen.

Wie kann man als Mann nur eine Frau werden wollen?

 

09.07.16 Tag 80

Kennt ihr dass, wenn ihr gemütlich durchs Meer schwimmt , ihr plötzlich einem Walhai begegnet und er euch so nah kommt, dass ihr ihn anfassen könnt?

Der Tag fing mehr als furchtbar an!

Der Tour Organizer, der seinen Job in der Lotterie gewonnen haben muss, führte uns zunächst in einen voll besetzten Bus in den wir uns irgendwie hinein zwängen sollten.

Schön mukelig und ohne Klimaanlage fuhren wir zum Strand.
Leider hatten wir am frühen Morgen noch Ebbe. Daher mussten die Schiffe einige hunderte Meter vom Ufer entfernt parken. Die Ebbe schien auch unseren Tour Organizer zu überraschen und so mussten wir erst mal durch sumpfiges Seegras stapfen. Das Wasser war so matschig, dass man nur erahnen konnte wo man als nächstes hintreten sollte, damit man nicht versinkt. Das Gekreische der Leute war furchtbar. Es war aber auch wirklich furchtbar. Weiß Gott, was da alles in dem Seegras lebte. Seesterne hat man ab und wann mal gesehen und Quallen, der Rest blieb einem verborgen, was die ganze Sache nicht besser machte.

Meine Flip Flops mussten alle paar Schritte wieder zusammengeflickt werden, da sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben.

Ich muss dringend neue kaufen.
Ohne Flip Flop ging es aber auch nicht, da der Boden einem sonst die Füße kaputt gemacht hätte und ich mag meine Füße doch.
Endlich kamen wir am Schiff an. Nachdem auch das dickste Kind, dass ich je gesehen habe, das Deck erklomm konnte es los gehen. Die Fahrt dauerte sehr lange und unterwegs konnten wir Fliegenfischen dabei zusehen wie sie aus dem Meer sprangen und wie kleine Vögel ein paar Meter flogen um dann schnell wieder im Wasser zu verschwinden.

Es dauerte nur noch Stunden und wir kamen gegen Vormittag an der Bucht an, in der wir Walhaie finden sollten.
Mit Action Cam, Schnorchelausrüstung und einer gehörigen Portion Mut machten wir uns mit dem Boot auf Richtung offenes Meer. Die Haie waren vom Boot aus erst gar nicht zu sehen. Als wir dann ins Wasser sprangen fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Vor uns wanden sich riesen große Walhaie und schienen sich gar nicht an uns zu stören.

 

Neben diesen Haien wirke sogar ICH wie ein Zwerg.


Egal wie ich die Kamera auch positionierte – es gelang mir einfach nicht sie vollständig mit der Kamera zu erwischen. Viel zu groß für das kleine Kameraformat, schienen sie gar nicht interessiert daran zu sein sich für mich in pose zu werfen.
Aber das hatten sie auch gar nicht nötig.

Träge, als müssten sie sich keine Mühe geben um voran zu kommen, schwammen diese imposanten Riesen an uns vorbei. So nah, dass wir sie berührten- wenn auch unfreiwillig da wir ja in der Tauchschule gelernt haben, dass wir unter Wasser nur Gäste sind. Ganz nach dem Motto: Nur gucken, nicht anfassen! hätten wir schon fast Schuldgefühle gehabt als wir sie berührten.

Aber es ging eher von ihnen aus als von uns!

Der größte von Ihnen war übrigens 7 Meter lang.

Die Anreise, das Schnorcheln und die Heimreise haben uns ziemlich geschlaucht, sodass wir den restlichen Tag damit verbrachten zu verschnaufen. Wir haben es aber auch nicht einfach!

 

10.07.16 Tag 81

Der Tag der Abreise fing ganz gediegen mit einem frühen Mittagessen an.

Erst sehr spät checkten wir aus und fuhren mit dem Taxi Richtung Hafen.

Die Fahrt mit der Fähre war hart und zeigte mir mit Sitzbänken, auf denen selbst Neugeborene verzweifelt nach Beinfreiheit suchen würden, dass wir immer noch in Asien unterwegs sind.

Manchmal beneide ich kleine Menschen!

Der Rest der Reise verlief so unspektakulär wie eine Reise, mit vielen Stopps nun mal nur sein kann. Oder vielleicht doch nicht?
Auf Cebu wanderten Talina und ich Richtung Check in Bereich. Um uns herum kreischten alle herum und ich sagte noch zu Talina: „also,  die Philippinos sind die reinsten Schreiaffen.“

(das war natürlich lieb gemeint)
Auf einmal fingen die Frauen um mich herum voll auszurasten und schrien sich die Seele aus dem Leib. Ich kam mir vor als hätte man mich, als Bananenstaude verkleidet, in einen Käfig voller Affen geworfen.
Irgendwie, ist es aber auch ein erhabenes Gefühl, wenn die Ladys so die Kontrolle verlieren wenn sie mich sehen.
Ich ging also ganz geschmeidig auf den Pulk pupertierender Teenies zu.

(unbedingt auf den Link klicken!)

Als sie dann aber Paolo statt Sebastian riefen wurde ich etwas stutzig.

Es stellte sich heraus, dass Paolo, eine mega Berühmtheit auf den Philippinen, am Flughafen erschien. Eine Gruppe Security umringte einen kleinen, schmächtigen Philippino und durchstieß die Fangemeinde Richtung Terminal. Hin und wieder hat der Super-mega-giga Star ein paar Fotos von sich und seinen Fans gemacht.

Am Donutstand fragte ich meine Donutfritiererin was denn dieser Paolo machen würde, dass er so berühmt sei.
Sie schaute mich unglaubwürdig an und erklärte mir, dass er DER Bachelor dieser Generation sei.

Was er wohl studiert hat? 😀