Bangkok

30.05.16 Tag 38

Endlich wieder eine Großstadt die den Namen auch verdient.

Das erste was uns auffiel war, dass wieder Autos auf den Straßen fuhren. Nur sehr wenige fuhren mit einem Mofa herum und die Straßen wirkten so leise. Kein wildes hupen mehr. Jeder befolgte die Verkehrsregeln – na ja, zumindest annähernd.

Dank mangelnder Englisch Kenntnisse des Hotelpersonals in Siem Reap, bin ich dazu verpflichtet wieder zurück nach Kambodscha zu fahren um mein Zeug persönlich abzuholen. Das Ticket kostete läppische 250 Bath. So viel günstiger als die Fahrt von Siem Reap nach Bangkok (ungefähr 20 $).

Nach einem ausgiebigen Frühstück suchten wir den Weg Richtung „Great Palace“. Unterwegs trafen wir einen Tuk Tuk Fahrer, der uns für 30 Bath die ganze Stadt zeigen wollte. So ein Angebot konnten wir nicht abschlagen und willigten ein.

In Bangkok sind die Tuk Tuk Fahrer ganz besonders raffiniert. Die Regierung subventioniert die Fahrer indem sie für jeden Stopp bei Touristeninformationen mit Tankfüllungen belohnt werden. Der Tourist muss sich nur mindestens 10 Minuten in der Touristeninformation aufhalten. Dann bekommt der Fahrer seinen Stempel mit dem er bei der nächsten Tankstelle für lau tanken darf.
Daher können sie die Rundreisen so günstig anbieten.

Unser erstes Ziel war der „Big Buddha“

Ein riesiger Klotz mitten in der Stadt. Schön anzusehen aber gebetet haben wir nicht.

Das zweite Ziel war der Marble Temple/ Wat Benchamabophit.

 

Anschließend besuchten wir den Golden Mountain/Wat Benchamabophit und genossen einen schönen Blick über die Stadt.


Da der Tuk Tuk Fahrer nicht vom Tuk Tuk fahren alleine leben kann fuhren wir zu einer Schneiderei. Es hieß wir sollten uns 10 Minuten in dem Laden aufhalten, dann würde er einen Stempel für die Tankfüllung erhalten.

Allerdings blieben wir wesentlich länger vor Ort. Denn endlich kam ich dazu mir schöne Hemden schneidern zu lassen. Für nur 160 EUR wurden mir 7 Hemden geschneidert. Endlich mal Hemden mit Ärmeln in meiner Größe!

Gegen Ende der Fahrt fuhren wir noch zu einer Touristeninformation. Dort buchten wir eine Tour für die nächsten 11 Tage. Am Donnerstag fahren wir nach Chiang Mai und von dort aus geht es nach Pai. Die Tour endet mit einer Bootsfahrt nach Laos. Wir sind gespannt. Die Preise sind momentan sehr günstig, weil wir uns außerhalb der Saison befinden.
Weil wir so viel buchten bekam Talina eine Tour zu den schwimmenden Märkten geschenkt. Die arme muss den nächsten Tag schließlich komplett ohne mich verbringen. Da kann ein bisschen Ablenkungen nicht schaden.

Leider verpassten wir die Besichtigung des Great Palace und des liegenden Buddhas. Diese Sehenswürdigkeiten schließen schon sehr früh. Aber das können wir schließlich noch an einem anderen Tag machen.
Gegen Abend fuhren wir noch mal zum Schneider und ich durfte meine Hemden anprobieren und es wurde noch etwas nachgebessert. Mit dem Versprechen, dass die Schneiderei uns die Hemden am Mittwoch ins Hotel liefert verließen wir das Geschäft und fuhren nach Hause.

Mit unglaublicher Vorfreude auf die Busfahrt zurück nach Kambodscha gingen wir früh ins Bett.

 

31.05.16 Tag 39 Talinas Geschichte

Am Tag zuvor, haben wir im Reisebüro eine Tour nach Chiang Mai und Umgebung gebucht. Wir erzählten dem Travelagent, dass Sebastian zurück nach Cambodia fahren muss, um sein verlorenes Zeug zu holen. Er hatte wohl Mitleid, dass ich den ganzen Tag alleine verbringen muss, weshalb er mir anbot, umsonst mit einer Gruppe zum Floating Market zu fahren. Das nahm ich natürlich an.

Die Fahrt zum schwimmenden Mark hat richtig lange gedauert. Zwei Stunden. Als wir ankamen, wurde man quasi dazu genötigt, sich für 150 Bath durch den vollen Kanal schippern zu lassen, für ein paar Minuten. Bis elf Uhr hatten wir Zeit, deshalb bin ich dann an den Seiten des Kanals durch den Markt gegangen. Der Markt war eigentlich total unnötig, weil man konnte einfach, wie überall, nur den üblichen Ramsch kaufen. Also einfach nur künstlich für Touristen erschaffen. Es war nicht so wie man auf Bildern sah, dass man Obst und Gemüse kaufen konnte. Aber irgendwie war das ja auch klar. Dann haben wir mit dem Boot noch ein Spritztourchen durch die Kanäle gemacht. Das war ganz schön, aber insgesamt war es eine ganz nette Tour, die nicht hätte sein müssen.

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Wieder angekommen in Bangkok, besuchte ich die Khao San Road, eine Ramschstraße für Rucksacktouristen.

Mit dem öffentlichen Bus bin ich anschließend nach China Town gefahren.

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Das hat eine recht lange Zeit gedauert, aber ich habe auch noch viel von der Stadt, oder eher gesagt mehr von dem ganzen Stadtbild gesehen.

China Town ist wirklich lustig, weil es wirklich chinesisch aussieht. Es riecht oft nach deren typischen Gewürzen und Essen. Man fühlt sich wirklich, als wäre man in China. Hier fand ich auch, genauso wie in den Städten Chinas, riesige Märkte hinter den Hauptstraßen.

Von China Town zurück Richtung Khan San Road bin ich mit dem Boot gefahren. Ich glaube, das ist das Verkehrsmittel erster Wahl, denn man erreicht sein Ziel schneller, als über die verstopften Straßen.

Jetzt gibt es aber Abendessen.

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31.05.16 Tag 39 – Sebastians Geschichte

Ich wollte nun wirklich nicht zurück nach Kambodscha. Aber ich war ja selbst Schuld!
Um 7 Uhr wartete ich an der vereinbarten Busstation auf meinen Bus nach Siem Reap. Anstelle eines großen Busses kam erst einmal ein Mopedfahrer. Er deutete mir, dass ich hinten drauf steigen solle.

Er fuhr mich zu dem Minivan, der mich zurück nach Kambodscha bringen sollte.

Mit mir reisten ein paar Deutsche, Engländer und ein Franzose.
Die Fahrt zur Grenze ging schnell rum und kam mir irgendwie bekannt vor. Wir wurden an der selben Grenzstation raus gelassen wie letztes Mal. Auch diese Prozedur ging schnell vorbei. Es warteten keine langen Schlangen auf uns vor den Passkontrollen. Anscheinend möchten nicht so viele nach Kambodscha. Es ist aber auch einfach nicht die Zeit für Massentourismus in Südostasien.

Weiter ging es mit dem Bus nach Siem Reap. Mit Mopsgeschwindigkeit fuhren wir unserem Ziel entgegen. Als es schon dämmerte kamen wir endlich an.

Jede Tuk Tuk Fahrt wäre schneller gewesen!

Tja und dann kam ich endlich in meinem Hotel an und siehe da, mein Zeug wurde schön ordentlich aufbewahrt. Schnell habe ich alles verstaut und ging erst einmal was essen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen habe. Ja, so eine Busfahrt lässt einen alles vergessen.
Im Restaurant buchte ich direkt meinen Bus zurück nach Bangkok. Das Ticket war viel günstiger als erwartet und so genehmigte ich mir bis zur Weiterreise ein kleines Zimmer. Schließlich wird der Bus erst um 4 Uhr Morgens los fahren.

Hoffentlich vergesse ich NICHTS!

 

01.06.16 Tag 40

Die Fahrt nach Bangkok war für mich, dieses Mal, deutlich angenehmer.

Pünktlich um halb vier kam ein Tuk Tuk Fahrer um mich zum Schlafbus zu fahren. Zusammen mit einem Engländer, der dem Schauspieler Dominic Monaghan extrem ähnlich sah, warteten wir bis wir den Bus endlich betreten durften.

Da der Bus wohl in Phnom Penh startete war er entsprechend voll. Erst nach dem ich dem Busfahrer mit Zeichensprache deutlich machen konnte, dass der Engländer und ich nicht zusammen in einer Koje schlafen möchten, bekam ich mein eigenes Bett. Später habe ich erfahren, dass er sein Bett mit einem Mönch teilen durfte/musste.
Na ja, wer hätte gedacht, dass ich tatsächlich in einem großen Bus zur Grenze gefahren werde? Ich konnte mich also nicht beschweren.
Gegen 7 Uhr Morgens erreichten wir, pünktlich zur Grenzöffnung, unser Ziel. Da der Grenzübergang so unnötig ist wie Bauchweh (man muss in Kambodscha auschecken- muss dann aber zurück ins Land um die Grenze nach Thailand zu überqueren) und so verwirrend wie der Film Rashomon habe ich, als Experte, meinen neuen Hobbit-Freund sicher über die Grenze geleitet.

Ich habe ihn übrigens gefragt ob er mal den Film „Herr der Ringe“ gesehen hat – hat er.
Dann fragte ich ihn ob sein Vater vielleicht die Rolle des Mary (den Hobbit) gespielt hat – hat er nicht.

Schade!

Leider hielten es die thailändischen Grenzbeamten nicht für nötig alle 3 Schalter zu besetzen. So warteten wir 2 Stunden um unsere Pässe von den Stempelmeistern abstempeln zu lassen.

Ich hasse Grenzen.
Die restliche Fahrt nach Bangkok dauerte länger als gedacht. Ich erreichte die Busstation in Bangkok erst gegen Nachmittag.
Der Verkehr ist um diese Uhrzeit brutal. Überall in der Stadt ist stau.
Ich stieg in ein Taxi und weil ich mich heute mal nicht verarschen lassen wollte, sagte ich dem Taxifahrer, dass er sein Taximeter einschalten soll. Nur sehr ungern tat er wie ihm befohlen. Nach ein paar Metern Fahrt schoss die Motorhaube hoch und alles war voller Rauch. Ohne zu bezahlen flüchtete ich ins nächste Taxi.
Was für ein Abenteuer! Hab ich schon gesagt, dass ich NIE wieder etwas vergessen werde?
Endlich erreichte ich unser Hotel.
Da der Tag fast schon vorbei war, mussten wir uns ein bisschen beeilen um noch etwas von der Stadt zu sehen. Meine Hemden waren mittlerweile auch schon an der Rezeption angekommen, sodass ich mein schönes, geschneidertes Hemd anziehen konnte. Schließlich wollten wir heute in die Skybar und da sollte man etwas schicker gekleidet sein, um Eintritt zu erlangen. Das haben wir zumindest im Internet so gelesen.
Mit der Fähre fuhren wir in die Neustadt Bangkoks und plötzlich waren wir in einer ganz anderen Welt. Shoppingmeilen reihten sich fließend aneinander. Verließ man das eine, war man direkt im nächsten.


Ein riesiger Skytrain  schlängelt sich über die Straßen und über den Gleisen erstreckt sich eine weitere Ebene für Autos.


Manchmal verliert man das Gefühl, man wäre in Asien!

Und dann geht man im Restaurant etwas essen und wird von der Schärfe des Essens in die Realität zurück geholt. Einfach alles war super-mega-giga Scharf. Wie kann man so etwas nur genießen? Als dann noch der Club der hässlichen Transen seine Jahreshauptversammlung neben unserem Tisch abhielt, verließen wir das Etablissement.
Talina war es sehr wichtig, dass wir das Shoppingcenter Terminal 21 besuchen. Jede Ebene des Shoppingcenters stellt eine Nation dar.


Auf der obersten Ebene fanden wir dann ein Restaurant wie wir es in Shanghai von Liang Liang gezeigt bekommen haben und aßen hier eine Kleinigkeit. Dieses Mal nicht ganz so scharf, konnten wir unser Essen endlich genießen.
Der folgende Text ist FSK 18 – also nix für Merle, Malte, Nele, Nils, Ronja und Ronjas kleinen Bruder!

Weil Bangkok nicht nur für seine Skybar bekannt ist, sondern auch für seine Partymeilen, besuchten wir die Patpongstraße. In diesem Viertel befinden sich jede menge Nachtmärkte.

Zwischen den normalen Klamottenläden und Dildofachgeschäften fanden sich diverse Gogo Bars. Natürlich gab es auch die Ladyboy Clubs. Entweder haben wir nur hässliche „Mannfrauen“ gesehen oder – na ja, war es echt gut gemacht!

Alle par Meter wurden wir von so super sympathischen Männern angesprochen, die ein Schmatz Geräusch machten und fragten ob man sich die Ping-Pong-Show ansehen möchte. Wer sich Nichts darunter vorstellen kann, einfach hier klicken!
Natürlich gab es noch die „open the bottle Show“. Aber auch die wollten wir nicht sehen. Die enttäuschten Gesichter dieser zwielichtigen Gestalten kann man ungefähr mit denen von Zeugen Jehovas vergleichen, wenn man ihnen sagt, dass man mit ihnen nicht über Gott reden möchte – sie verstehen die Welt nicht mehr!
Welcher normale Mensch schaut sich so etwas an? Aber gut es gibt ja auch Menschen die sich das Mittagsprogramm auf RTL ansehen.
Enttäuscht von der Patpongstraße – Amsterdam und Hamburg ist einfach abgefahrener – fuhren wir mit der Bahn zur Skybar. Erst nach längerem Suchen fanden wir diese endlich.

Der Ausblick von der Skybar war unschlagbar.


Übrigens: ein paar Szenen von Hangover 2 wurden hier gedreht!
Cocktails haben wir uns allerdings nicht genehmigt. 10 Dollar für einen Cocktail haben uns – wie die Bars auf der Patpongstraße –  nicht so wirklich angetörnt.
Mit dem Taxi fuhren wir zur Kao Sanh Road. Talina stellte sich hier am Nachtmarkt das perfekte Outfit zusammen.

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Während wir so über die Kao Sanh Road schländerten trafen wir unsere Freunde von der Bootsfahrt über den Mekong wieder. Wie wahrscheinlich ist es bitte, dass wir diese Leute in Bangkok wieder treffen? Am nächsten Tag trafen wir übrigens Tyron (er ist schwarz und kommt aus den USA – ich könnte mir vorstellen, dass er so heißt) in einem Restaurant. Verrückt!

Spät in der Nacht erreichten wir wieder unser Hotel und legten uns nach einem langen Tag ins viel zu harte Bett.

 

02.06.16 Tag 41

Unser letzter Tag in Bangkok startete – sehr zum Ärger der Putzfrau des Hotels – sehr spät. Erst gegen 13 Uhr schafften wir es auszuchecken.
Nach einem ausgiebigen Frühstück (Mittagessen?)  fuhren wir mit unserem Tuk Tuk Fahrer von Montag Richtung Great Palace. Erst am Ticketschalter erfuhren wir, dass wir gefälligst eine lange Hose tragen sollen wenn wir eintreten möchten.
Zu blöd, dass wir bei der Affenhitze nie eine lange Hose tragen. Talina zeigte mit ihrer überknielangen Leggins wirklich zu viel Haut und meine stahlharten Waden würden jeden Gläubigen schwach werden lassen.
Aber wir sind ja integrationsfähig und so haben wir uns schnell eine Hose und einen Rock (Talina ist ja schließlich eine Frau) ausgeliehen. Es gibt neben dem Ticketschalter extra einen Hosen-/Rockverleih. Die Anziehsachen waren erfreuerlicherweise für lau. So sahen sie aber auch aus.

Das was wir dann allerdings sehen durften entschädigte die ganzen Unannehmlichkeiten.

Wunderschöne Gebäude im sehr guten Zustand reihten sich hier aneinander. Ob hier wohl jemand wohnt?

Mr. Tuk Tuk fuhr uns freundlicherweise noch zum liegenden Buddha.
Eine riesige liegende Buddhastatue. Sie stellt Buddha beim Eintritt ins Nirwana dar.
Glücklicherweise durften wir mit unseren Hosen diese heilige Stätte betreten.


Gegen Abend fuhren wir mit dem Taxi wieder in die Kaoh San Road und aßen, kurz vor der Busfahrt, zu Abend. Hier trafen wir auch Tyron wieder.
Um 19 Uhr holte uns ein Tuk Tuk Fahrer ab und fuhr uns mit unserem kompletten Gepäck zur Busstation.

Der sleeping Bus ist dieses Mal sogar recht angenehm. Zumindest ist er nicht so überfüllt.

Nachtrag: er ist nicht angenehm und auch definitiv kein sleeping Bus!!!!